Einleitend zum Thema Jubiläumssprünge möchte ich zwei Sportler der Lüfte zitieren, welche ihre eigenen Erfahrungen oder eher Erwartungen an diese Momente beschrieben haben. Im „Skydivemag“ fand ich einen Artikel von Lesley Gale aus Großbritannien, der so begann:

„Die Tausend-Sprünge-Marke ist die bedeutendste Sprungzahl in der Karriere eines Fallschirmspringers.“ Im weiteren Verlauf schreibt Frau Gale: „Wenn man anfängt, scheinen hundert Sprünge so weit weg, wie der Beginn einer Weltreise. Aber sie sind da, bevor man es merkt. Wenn man diesen „Juhuu-Moment“ von hundert Sprüngen erreicht, ist das ein Grund zum Feiern. Es ist eine riesige Leistung. Über 90 Prozent der Menschen, die einen Fallschirmsprung machen, schaffen es nie bis 100. Aber wenn man an diesem Punkt die Leute um sich herum betrachtet, ist man sich so bewusst, wie wenig man eigentlich weiß. Man ist froh, da zu sein, wo man jetzt ist, bescheiden und hungrig nach Informationen.“

Der amerikanische Fallschirmsportler Peter Allum beschrieb es einmal so: „Als Kind dachte ich, wenn ich 100 Sprünge geschafft hätte, wäre ich ein ‚Sky God‘ , und bei 1000 Sprüngen ging ich davon aus, dass mich ein Nirvana-ähnlicher Zustand erwartete.“ (1)

Obwohl die Sprungzahl objektiv rein gar nichts von der Qualität des Fallschirmsportlers zeigt, suggeriert sie subjektiv dessen Leistungsfähigkeit. Natürlich zeigt die Realität, dass Schein mehr als Sein ist, jedoch sind die gewonnenen Erfahrungswerte mit zunehmender Anzahl von Wiederholungen nicht von der Hand zu weisen.

Ein Ausdruck für die Anerkennung solcher, nennen wir es mal, Leistungen sind im Fallschirmspringen die Darstellung erzielter Sprungzahlen auf den nationalen Sprungabzeichen.

In den USA wurden Fallschirmspringer, welche die Marke von 1000 Sprüngen geschafft haben, offiziell mit der „Gold Wing“ der US Parachute Association gewürdigt. Für weitere 1000 Sprünge gab es dann einen Diamanten, für insgesamt 3000 Sprünge einen Zweiten.

Bild 1 & 2 – Polnische Fallschirmsprungabzeichen,
Bild  3 – Fallschirmsprungabzeichen der Meisterklasse (UdSSR 1935),
Bild 4 – „Gold Wing“ der USPA mit einem Diamanten für 2000 Sprünge

(Bildquellen: Bild 1 www.muzeum-spadochroniarstwa.pl , Bild 2 – 4  unbekannt)

In der DDR schaute man kritisch auf das Springen. Es sollte gezielt die Ausbildung vorangetrieben werden um Ziele gemäß Ausbildungsprogramme zeitnah zu erreichen. Hierzu ist folgender Artikel aus dem Jahre 1960 angefügt:

„Nach den ersten Monaten der Sprungausbildung im Jahre 1960 ergeben sich einige Gedanken, die der Betrachtung bedürfen. Es geht dabei vorwiegend um die richtige Organisation des Fallschirmsprungbetriebes zur Erreichung maximaler Ausbildungsergebnisse, um das richtige Verhältnis zwischen der in einem bestimmten Zeitraum durchgeführten Anzahl von Fallschirmsprüngen und der damit erreichten Leistungen. Eng im Zusammenhang ist damit die aufgewandte Flugzeit, der Verbrauch von Flugzeugkraftstoff und die Ausnutzung der Zeit überhaupt zu sehen.

Die Aufgaben, die mit der Durchführung der Fallschirmsprungausbildung zu lösen sind, entsprechen der grundsätzlichen Zielstellung für den Fallschirmsport unserer Organisation: der Gewinnung und Vorbereitung von Jugendlichen für den freiwilligen Ehrendienst in der Nationalen Volksarmee und der Ausbildung von Fallschirmsportlern, die zu hohen fallschirmsportlichen Leistungen zum Ruhme unseres Arbeiter- und-Bauern-Staates fähig sind.

Diese Zielstellung findet im Aufbau und in den Leistungsforderungen der Ausbildungsprogramme für den Fallschirmsport sowie in den Bedingungen für die Fallschirmsportleistungsabzeichen bzw. den Normen der Sportklassifizierung Berücksichtigung. Die in den Ausbildungsprogrammen festgelegten Übungen systematisch zu absolvieren und damit die für diese Übungen geforderten Leistungen zu erreichen, ist die Aufgabe der Sprungausbildung eben so wie die sparsamste Aufwendung von Zeit und Material.

…aber seht euch um, Kameraden! Ihr werdet doch mitunter einen Springer in eurer Nähe entdecken, der beharrlich dazu neigt, immer wieder und immer wieder die gleiche Sprungübung mit demselben Sprungauftrag durchzuführen. Seine Sprungzahl steht in keinem Vergleich zu dem von ihm erreichten Leistungsniveau. Damit sollte in diesem Jahr endgültig Schluss gemacht werden. Das Fallschirmspringen dient weder dem Zeitvertrieb noch der eigenen Befriedigung, auch nicht vom Standpunkt des verantwortlichen Fallschirmsprunginstrukteurs eines bestimmten Ausbildungsbereiches gesehen der formalen Erfüllung von Sprungzahlen. Vielmehr sollen mit den materiell sichergestellten Sprungzahlen die in den Kontrollziffern zur „Organisations- und Ausbildungsanweisung für das Ausbildungsjahr 1960“ gestellten Ausbildungsziele erreicht werden. Deshalb kann die Systematik der Sprungausbildung nur darin liegen, eine Sprungübung nach der anderen, entsprechend dem Ausbildungsprogramm, abzuschließen und möglichst mit der im jeweiligen Programm angegebenen Mindestzahl von Sprüngen die für diese Übung geforderte Leistung zu erreichen. Nicht in Sprüngen schlechthin, sondern nur im ständig fortschreitenden Leistungsniveau kann der Fallschirmspringer Befriedigung finden.“ (2)

Auch in der Deutschen Demokratischen Republik gab es ein Abzeichen und sogar ein Leistungsabzeichen für Fallschirmspringer und auch an ihnen wurden in den ersten Jahren Anhänger mit Sprungzahlen getragen. Bekannt sind beidseitig geprägte Anhänger mit folgenden Zahlen: 30/40, 50/75, 100/125, 150/175, 200/250, 300/350, 400/500, 600/700. 

Bild 5/6/7/8  – Fallschirmsprungleistungsabzeichen der DDR mit Sprungzahlanhängern

(Bildquellen: Remo Brandt)

Schnell erkannte man in der Gesellschaft für Sport und Technik das Potential der Sportler und forcierte die Leistungsausrichtung im Fallschirmspringen. Das dabei die Sprungzahlen in die Höhe schnellten, lag in der Natur der Sache.

Erster Fallschirmsportler der DDR, der die Marke „1000“ überschritten hat, war eine Frau. Anita Storck war Kapitän der Frauenmannschaft, sechsfache Weltrekordlerin und eine der besten Fallschirmspringerinnen der Welt.

Sechs Jahre vorher im April 1957 hatte sie sicher noch nicht in solchen Kategorien gedacht, da machte sie nämlich gerade ihren ersten Sprung aus dem Flugzeug. Auch in den folgenden Jahren sah es noch nicht nach großen Leistungen aus, mit zehn oder zwölf Sprüngen im Jahr war daran nicht zu denken. 1960 kam sie zur zentralen Mannschaft der Sportvereinigung Dynamo. Nun begann ein zielstrebiges und intensives Training. Ein Jahr später wurde Anita Storck in die neue Nationalmannschaft der Frauen delegiert. Im Dezember des gleichen Jahres holte sich die Frauenmannschaft den ersten Weltrekord. Das Jahr der großen Erfolge für die Mannschaft und für Anita Storck wurde 1962 (3). All diese Ereignisse führten dazu, dass Anita Storck Ende 1963 ihren 1000. Fallschirmsprung absolvieren konnte. Ihr folgten in den Monaten die Dynamo-Springer Heinz Schaal, Hans Wolf und Achim Heiser. Als Nummer Fünf überschritt der Springer der Armeesportvereinigung Vorwärts Rolf Müller die 1000, aber tatsächlich fast zwei Jahre nach Anita Storck.

Bild 9 & 10  – Gratulation zum 800. Fallschirmsprung an Anita Storck; wenig später waren es das erste Mal 1000,
Bild 11 – Die ersten Tausender kamen alle vom SC Dynamo (vlnr): Achim Heiser, Anita Storck, Hans Wolf und Heinz Schaal.
 Bild 12 – Eintrag im Sprungbuch von Hans Wolf – der Jubiläumssprung war eine Stafette. 

(Bildquellen: Bild 9 Aerosport 7´1963, Bild 10 Filmausschnitt „Im freien Fall“, Bild 11 Aerosport 1964, Bild 12 Hans Wolf (+) )

Nachfolgend eine Auflistung der DDR-Fallschirmspringerinnen und -springer, welche die Grenze der 1000 Fallschirmsprünge gemeistert haben:

NameOrganisationDatumQuelleBemerkung
Anita StorckSC Dynamo1963AEROSPORT 12´1963als erste Springerin
Hans WolfSC Dynamo06.05.1964eigenes Sprungbuch
Achim HeiserSC Dynamo22.05.1964eigenes Sprungbuch
Heinz SchaalSC Dynamo1964
Rolf MüllerASV1965AEROSPORT 12’1965als 6. Springer der DDR
Günter GerhardtSC Dynamo25.09.1965eigenes Sprungbuch
Petra GerhardtSC Dynamo11.05.1967eigenes Sprungbuch
Irina KlabuhnSC Dynamo23.06.1974eigenes Sprungbuch
Monika LeoGST-Auswahl28.06.1974eigenes Sprungbuch
Karin KunzFSC Halle10.08.1974eigenes Sprungbuch
Hans-Eppo ThielFSC Halle27.08.1975eigenes Sprungbuch
Petra HempelFSC Halle18.03.1977eigenes Sprungbuch
Gisela SiegertBAZ Gera1977
Peter RichterBAZ Leipzig1977FLIEGERREVUE 8´1977
Dr. Peter LangenhahnBAZ Magdeburg1978FLIEGERREVUE 11´1978
Ronald EilensteinFSK Halle03’1978eigene Angabe
Jürgen WalterBAZ Magdeburg1979
Reinhardt KlossBAZ Leipzig1979
Peter KrugBAZ Magdeburg1979
Cornelia FischerSC Dynamo1979
Gerald StädterBAZ Leipzig1979FLIEGERREVUE 6´1979
Mathias SterzelFSK Halle1979FLIEGERREVUE 10´1979
Uwe MetzigFSK Halle1979FLIEGERREVUE 10´1979
Heinz GläserBAZ KMS1982
Hanno GüntherBAZ Gera1982
Karl SteinerBAZ Gera1982
Alexander ZapfeBAZ Gera1983
Karl-Heinz MarxBAZ Gera09.04.1983
Aryf BeyreutherSC Dynamo1983FLIEGERREVUE 9´1983
Wolfgang MüllerBAZ Erfurt1983
Thomas PohlBAZ Erfurt1984FLIEGERREVUE 7´1984
Gunter EbermannBAZ Leipzig1984FLIEGERREVUE 10´1979
Günter SchmidtNVA (FJB)04’1984
Karl-Heinz DoppBAZ Schwerin1985FLIEGERREVUE 9´1985
Uwe MartinBAZ Schwerin1985FLIEGERREVUE 10´1979
Rolf TrautmannBAZ Erfurt1985FLIEGERREVUE 1´1986
Dieter DittrichBAZ KMS1985FLIEGERREVUE 8´1986
Christian FüßelBAZ Dresden1986FLIEGERREVUE 8´1986
Christine GrimmerFSK Halle1986FLIEGERREVUE 9´1986
Evelyn ArteltFSK Halle1986FLIEGERREVUE 8´1986
Katrin HerreFSK Halle1986FLIEGERREVUE 8´1986
Katja SchneiderFSK Halle1986FLIEGERREVUE 8´1986
Sven UllrichFSK Halle1986FLIEGERREVUE 8´1986
Peter MätzoldFSK Halle1986FLIEGERREVUE 8´1986
Christiane StötznerBAZ Gera04.10.1987eigenes Sprungbuch
Claus-Dieter HaaslerBAZ Cottbus1988FLIEGERREVUE 3´1988
Detlef MohrBAZ Schwerin1989FLIEGERREVUE 7´1989
Lars RichterFSK Halle1989FLIEGERREVUE 7´1989
Martin BasedoFSK Halle1989FLIEGERREVUE 7´1989
Marco PflügerFSK Halle1989FLIEGERREVUE 7´1989
Andreas BuckBAZ Cottbus1989FLIEGERREVUE 9´1989
Judith GreschnerDynamo1989
Holger WuttigDynamo1989FLIEGERREVUE 10´1989
Wolfgang UngerBAZ KMS1989FLIEGERREVUE 10´1989
Steffen KuhnBAZ KMS1989FLIEGERREVUE 10´1989
Ralf BredeBAZ Schwerin1989FLIEGERREVUE 10´1989
Kay AuerbachFSK Halle1989FLIEGERREVUE 11´1989

Impressionen nach 1000 Sprüngen

Bild 13 – Maria Lange aus Karl-Marx-Stadt wird von anderen Sportlern hochleben lassen.
Bild 14 – Hartmut Beutler vom BAZ Neustadt-Glewe bekommt den obligatorischen Diestelstrauch in die Hand gedrückt.
 Bild 15 – Der GST-Wehrsportler Peter Lehnert aus Gera bekommt eine Torte  mit dem Schriftzug 1000. 
Bild 16 – Die 1000 ziert den Helm von Karl Steiner aus Jena. Nach der Landung gibt es mit Klaus-Dieter Floßmann einen Schluck aus der „Pulle“.
Bild 17 – Eine Umarmung vom Trainer bekam Cornelia Fischer nach ihrem Jubiläumssprung .
Bild 18/19/20 – Urkunden gab es in der NVA, den Sprungzahlanhänger bei den bewaffneten Organen, also neben der NVA auch beim MfS.

(Bildquellen: Bild 13 Fliegerrevue 3´1983, Bild 14 Fliegerrevue 8´1983, Bild 15 Fliegerrevue 10´1987, Bild 16 Manfred Stötzner (+),
Bild 17 Fliegerrevue 1979, Bild 18 / 19 Jens Klaudtky, Bild 20 Claus Weißflog)

Es dauerte fast fünf Jahre, bis die nächste tausender Marke geknackt wurde. Wieder waren es Leistungssportler aus dem Hause Dynamo. Hans Wolf konnte am 12.04.1968 als Erster die 2000 in sein Sprungbuch eintragen. Die Zeit zwischen der ersten 1000 und der Zweiten war im DDR-Fallschirmleistungssport gezeichnet von der „Jagd“ nach neuen nationalen und internationalen Rekorden, Teilnahmen an Wettkämpfen bis hin zu Weltmeisterschaften sowie der Mitarbeit bei Erprobungen neuer Fallschirme.

Nachfolgend eine Auflistung der DDR-Fallschirmspringerinnen und -springer mit 2000 Fallschirmsprünge:

NameOrganisationDatumQuelleBemerkung
Hans WolfSC Dynamo12.04.1968eigenes Sprungbuchals erster Springer der DDR
Günter GerhardtSC Dynamo29.07.1968eigenes Sprungbuch
Jutta IrmscherSC Dynamo1973ARMEERUNDSCHAU 10´1974
Karin KunzFSC Halle13.06.1977eigenes Sprungbuch
Irina WalkhoffSC Dynamo05.08.1977eigenes Sprungbuch
Hans-Eppo ThielFSC Halle25.10.1977eigenes Sprungbuch
Petra HempelFSC Halle02.07.1979eigenes Sprungbuch
Ronald EilensteinFSC Halle05’1981eigene Angabe
Thomas FunkeBAZ KMS1982FLIEGERREVUE 8´1982
Axel LukasSC Dynamo1983
Andreas DunschFSC Halle1983FLIEGERREVUE 9´1983
Daniela BaumSC Dynamo1983
Kerstin SteinmeierSC Dynamo04.05.1984eigene Angabe
Ina BehrBAZ Karl-Marx-Stadt1985FLIEGERREVUE 5´1985
Angela SeidelFSC Halle1985FLIEGERREVUE 5´1985
Sybille SchwabFSC Halle1985FLIEGERREVUE 5´1985
Dietmar SchulzBAZ Karl-Marx-Stadt
Rolf KühnertBAZ Karl-Marx-Stadt1985FLIEGERREVUE 10´1986
Katrin MüllerSC Dynamo1988
Andre HeinzSC Dynamo1988
Denise BärFSC Halle1988
Katja SchneiderFSC Halle1988
Karl-Heinz MüllerBAZ Karl-Marx-Stadt1989FLIEGERREVUE 6´1989

Bild 21 – Er war der Erste mit 2000 Sprüngen in der DDR, der ehemalige Volkspolizist Hans Wolf.
Bild 22 – Fallschirmsprungabzeichen mit dem Anhänger 2000 eines anderen Dynamo-Sportlers.
 Bild 23 / 24 – Nach ihrer erfolgreichen Nummer 2000 am 04. Mai 1984 im heimischen Eilenburg gab es Blumen und den Wimpel für Kerstin Steinmeier (links).
Auch ihre Mannschaftskameradin Heike Glaw (rechts) wurde am gleichen Tag nach ihrem 3000sten Sprung geehrt.

(Bildquellen: Bild 21 Günter Gerhardt, Bild 22 Claus Weißflog, Bild 23 Fliegerrevue 10´1984, Bild 24 Kerstin Gärtner)

1972 war es wieder ein Sportler aus dem Hause Hoppegarten, der nach einer Epoche von vier Jahren die dritte Tausenderhürde ersprungen hat. Der damalige Meister des Sports und Weltmeister im Gruppenzielspringen von 1968 Walter Greschner sprang im Mai des Jahres zum 3000sten Mal mit dem Fallschirm ab und setzte damit den nächsten Meilenstein. Leider ist dem Autor nicht bekannt, welche Springer zwischen 1972 und 1979 ebenfalls in die Riege der 3000 aufgenommen wurden.

Diese Tabelle zeigt die Sportlerinnen und Sportler der Deutschen Demokratischen Repulik mit 3000 Fallschirmsprünge und mehr:

NameOrganisationDatumQuelleBemerkung
Walter GreschnerSC Dynamo05′ 1972als erster Springer der DDR
Bernd WiesnerSC Dynamo1979FLIEGERREVUE 10´1979
Gerd HarzbeckerFSC Halle1979FLIEGERREVUE 10´1979
Hans-Walter GrenzSC Dynamo1979FLIEGERREVUE 10´1979
Irina WalkhoffSC Dynamo01.04.1980eigene Angabe
Bettina DamerSC Dynamo1983
Ronald EilensteinFSC Halle05’1983eigene Angabe
Klaus-Jürgen BöhmeSC Dynamo1983FLIEGERREVUE 9´1983
Cornelia FischerSC Dynamo1983
Bettina DamerSC Dynamo1983
Axel LukasSC Dynamo1983
Heike GlawSC Dynamo1984FLIEGERREVUE 8´1984
Kerstin GärtnerSC Dynamo03.08.1986eigene Angabe
Birgit EnkeSC Dynamo1986FLIEGERREVUE 8´1986
Gabriele StielerFSC Halle1988
Rico NeugebauerSC Dynamo1989FLIEGERREVUE 9´1989
Katrin SperschneiderFSC Halle1989FLIEGERREVUE 9´1989

Bild 25 – Zweimal Unikat Walter Greschner (rechts) sprang als erster Sportler 3000-mal auf dem Flieger, seinem Teamkollegen
Wolfgang Rieding (links) gelang es drei Jahre
später als Nummer EINS das 4000. Mal.
Bild 26 – Erinnerungswimpel einer Dynamo-Sportlerin nach ihrem Jubiläum am 03.08.1986.
 Bild 27 – Ehrung im Luftsport-Magazin der Deutschen Demokratischen Republik.

(Bildquellen: Bild 25 Gerd Wetteborn, Bild 26 Kerstin Gärtner, Bild 27 Fliegerrevue 10´1987)

Wolfgang Rieding, ebenfalls Weltmeister vom 1968, Meister des Sports und Angehöriger des Sportclubs Dynamo schaffte es nur drei Jahre später als Nummer Eins den 4000. Sprung in sein Ausbildungsnachweis zu dokumentieren. 15 Jahre im Fallschirmsport hat es letztendlich gedauert, bis dieser Tag für “Benno” gekommen ist. Damit war er lange Zeit der wohl erfahrenste Fallschirmspringer der DDR, der später sein Wissen an jüngere Sportler weitergab.

Nachfolgend eine Auflistung der DDR-Fallschirmspringerinnen und -springer, welche die Grenze der 4000 Fallschirmsprünge gemeistert haben:

NameOrganisationDatumQuelleBemerkung
Wolfgang RiedingSC Dynamo1975FLIEGERREVUE 9´1975
Rolf MüllerNVA09′ 1980FLIEGERREVUE 3´1982
Rainer WildeFSC Halle
Bernd WiesnerSC Dynamo
Irina WalkhoffSC Dynamo16.03.1982eigenes Sprungbuch
Barbara HarzbeckerSC Dynamo1982
Lothar GarusFSC Halle1983
Gerd HarzbeckerSC Dynamo1983FLIEGERREVUE 9´1983
Sonja SchneiderFSC Halle27.08.1983unbek. Literatur
Ronald EilensteinFSC Halle04’1985eigene Angabe
Cornelia FischerSC Dynamo1986FLIEGERREVUE 7´1986
Heike GlawSC Dynamo1986FLIEGERREVUE 8´1986
Klaus-Jürgen BöhmeSC Dynamo1986FLIEGERREVUE 8´1986
Kjield WildSC Dynamo1989FLIEGERREVUE 101989
Michaela FrankeSC Dynamo1989FLIEGERREVUE 11´1989
Kerstin GärtnerSC Dynamo13.09.1989eigene Angabe

Impressionen nach 4000 Sprüngen

Bild 28/29 – 4000x Richtung Mutter Erde ging es hier für den Mehrfach-Weltmeister Rainer Wilde aus Halle-Oppin.
Bild  30 – Irina Walkhoff absolvierte dieses Jubiläum am 16.03.1982 als erste DDR-Springerin bei einem Lehrgang in der Arabischen Republik Syrien.
 Bild 31 – 
Bild 26 – Erinnerungswimpel einer Dynamo-Sportlerin nach der „4000“ am 13.09.1989 in Bled / Jugoslawien.
Bild 32/33/34 – Der Tag des Jubiläums für Barbara Harzbecker vom SC Dynamo war der 21.09.1982.

(Bildquellen: Bild 28/29 Rainer Wilde, Bild 30 Irina Richter, Bild 31 Kerstin Gärtner, Bild 32/33/34 Barbara Czemerys)

Als erster DDR-Fallschirmsportler absolvierte der Verdiente Meister des Sports, Weltmeister Bernd Wiesner seinen 5000. Fallschirmsprung. Der am 8. Mai 1954 in Räckelwitz bei Kamenz geborene Bernd Wiesner hatte seine Sportlerlaufbahn zunächst als Segelflieger begonnen, ehe er 1970 am GST-Flugplatz Neuhausen zu seinem ersten Fallschirmsprung in die An-2 stieg. Ein Jahr später, bei den DDR-Meisterschaften in Karl-Marx-Stadt, zog er bereits die Aufmerksamkeit einiger Fachleute auf sich und trainierte seit 1972 beim Sportclub Dynamo Hoppegarten. Neben zahlreichen DDR-Meistertiteln zählten zur Erfolgsbilanz des Diplomsportlehrers sechs Weltmeistertitel, zwei 2. und ein 3. WM-Platz (4).

Der damals 48jähige Oberstleutnant Rolf Müller vom Fallschirm- und Rettungsdienst der DDR-Luftstreitkräfte konnte als erster und einziger Angehöriger der bewaffneten Organe des Landes außerhalb der Sportclubs diese Marke erreichen. Nach 30 Jahren unter der Kuppel von 35 verschiedenen Fallschirmtypen war es für ihn im Jahr 1984 soweit.

Wenige Tage vor Abreise zum Wettkampf der sozialistischen Länder nach Pjöngjang (KDVR) ersprang Barbara Harzbecker am 27.09.1985 als erste Frau des Landes ihre 5000.

Nachfolgend eine Auflistung der DDR-Fallschirmspringerinnen und -springer mit 5000 Fallschirmsprünge:

NameOrganisationDatumQuelleBemerkung
Bernd WiesnerSC Dynamo28.07.1983NEUES DEUTSCHLAND 29.07.1983als erster Springer der DDR
Peter GläserSC Dynamo06’1984FLIEGERREVUE 9´1984als zweiter Springer der DDR
Rolf MüllerNVA1984FLIEGERREVUE 9´1984
Gerd HarzbeckerSC Dynamo03.12.1985FLIEGERREVUE 3´1986als vierter Springer der DDR
Barbara HarzbeckerSC Dynamo09.09.1985eigene Angabeals erste Springerin der DDR
Andreas MüllerFSK Halle1986FLIEGERREVUE 9´1986als erster GST-Sportler der DDR
Ronald EilensteinFSC Halle04’1987eigene Angabe
Cornelia FischerSC Dynamo1988
Heike GlawSC Dynamo12.05.1988Ehrenwimpel
Klaus-Jürgen BöhmeSC Dynamo1988
Jens-Uwe LasottaSC Dynamo1988FLIEGERREVUE 10´1988

Bild 35 – Gerd Harzbecker gratuliert seinem Club-Kameraden Bernd Wiesner, welcher seine 5000. Landung am Fallschirm erfolgreich durchgeführt hat.
Zwei Jahre später gelang es Gerd Harzbecker selber als vierter Springer der DDR, diese Marke zu erreichen.
Bild 36 – Oberstleutnant Rolf Müller war die Nummer DREI mit 5000 Sprüngen auf dem „Konto“.
 Bild 37 –
Auszeichnungen, Ehrengeschenke und Blumen für Barbara Harzbecker, erste Frau in der Riege Fünftausend.
Bild 38 – Blumen und einen Präsentkorb erhielt der ehemalige Wasserspringer und Diplomsportlehrer vom FSC der GST Andreas Müller nach der Landung am Sandkreis in Halle-Oppin.
Bild 39 – Ehrenwimpel und Sprungabzeichen mit dem Anhänger für 5000 Fallschirmsprünge von Heike Glaw.

(Bildquellen: Bild 35 Armeerundschau 6´1984, Bild 36 Fliegerrevue 9´1980, Bild 37 Barbara Czemerys, Bild 38 Fliegerrevue 9´1986, Bild 39 Heike Glaw)

Das Jubiläum des 6000. Fallschirmsprungs beging der damals 31jährige Diplom-Sportlehrer Bernd Wiesner vom SC Dynamo Berlin-Hoppegarten gemeinsam mit seiner Frau Carola bei einem Formationssprung. Damit hielt er weiter die Spitze im DDR-Fallschirmsport und erreichte als erster Sportler seines Landes überhaupt diese neue Marke (5).

Fünf Jahre später aber im gleichen Alter und als zweiter Springer der Deutschen Demokratischen Republik erzielte Jens-Uwe Lasotta vom Fallschirmsportclub Dynamo Eilenburg die magische Grenze der 6000. Unmittelbar vor der Abreise zur Weltmeisterschaft 1990 nach Bled (Jugoslawien) feierte er noch dieses seltene Sprungjubiläum (6).

NameOrganisationDatumQuelleBemerkung
Bernd WiesnerSC Dynamo17.07.1985FLIEGERREVUE 10´1985als erster Springer der DDR
Jens-Uwe LasottaSC Dynamo1990FLIEGERREVUE 10´1990als zweier und letzter Springer der DDR

Bild 40/42 -Bernd Wiesner und Jens-Uwe Lasotta vom SC Dynamo waren die Einzigen Fallschirmsportler der DDR mit 6000 Fallschirmsprüngen.

(Bildquellen: Bild 40/42 Kerstin Gärtner, Bild 41 private Grafik)

Literaturquellen:

(1) https://www.skydivemag.com/new/the-1000-jump-nirvana/
(2) AEROSPORT 07/1960,
(3) AEROSPORT 04/1963,
(4) Flieger-Revue 10/1983,

(5) Flieger-Revue 10/1985,
(6) Flieger-Revue 10/1990