NEUES DEUTSCHLAND
Das Neue Deutschland entstand als Lizenzzeitung 1946 im Zuge der von der sowjetischen Militärverwaltung (SMAD) betriebenen Zwangsvereinigung von SPD und KPD der damaligen sowjetischen Besatzungszone zur SED. Von der SMAD wurde eine Auflage von 400.000 Exemplaren mit einem Umfang von vier Seiten genehmigt. Die erste Ausgabe des „Zentralorgans der SED“ erschien am 23. April 1946, im Anschluss an den Gründungsparteitag, und ersetzte Parteizeitungen der SPD (Das Volk) und der KPD (Deutsche Volkszeitung), die ihr Erscheinen einstellten, sowie die früheren Zeitschriften Freies Deutschland und Freies Deutschland im Bild des Nationalkomitees Freies Deutschland. Der Name Neues Deutschland ist auf die damalige Bestrebung der deutschen Kommunisten zurückzuführen, ein anderes, antifaschistisches, sozialistisches, eben neues Deutschland aufzubauen. Er geht zurück auf eine kommunistische Exil-Zeitung in Mexiko, die 1942/43 zunächst als Alemania Libre (Freies Deutschland) und ab Januar 1945 als Nueva Alemania (Neues Deutschland) erschien. Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl schrieben am 24. April 1946 in einem Geleitwort für die Zeitung: „Alles für Deutschland, alles für das neue Deutschland ist die Leitfahne unseres neuen Zentralorgan“. Als der Begriff Deutschland vor dem Hintergrund der Zwei-Staaten-Theorie um 1970 in der DDR problematisch wurde, wurde zunehmend die Abkürzung ND bevorzugt. Der gedruckte Zeitungstitel blieb jedoch bis zum Ende der DDR unverändert.
Von westlichen Regierungen wurde das Neue Deutschland als diplomatische Stimme der SED wahrgenommen.
Vor der deutschen Wiedervereinigung hatte das ND eine Auflage von einer Million Exemplare (zu einem Preis von 15 Pfennig) und war damit nach der jungen Welt die DDR-Tageszeitung mit der zweithöchsten Auflage. Danach sank die Auflage kontinuierlich auf eine verkaufte Auflage von derzeit 16400 Exemplaren. (Quelle Wikipedia)