13. Wieder Tiefschläge und Medaillen (1979 - Teil 1)
Die Seifhennersdorfer Fallschirmkonstrukteure hatten nach einer Zeit der Stagnation wieder den Anschluss zum internationalen Niveau gefunden und mit dem Stauluftgleiter RL-10 den wohl besten Leistungsfallschirm der letzten WM in Zagreb präsentiert. Der RL-10 erhielt folgerichtig ein internationales Messediplom und die Freigabe zum Export. Aber nicht nur bei den Sportfallschirmen konnte hochwertige Technik angeboten werden, der ausgereifte Übungsfallschirm RS-4/3C eignete sich in besonderer Weise für eine sichere Ausbildung. Dazu der RL-8 als ein leistungsfähiger Rundkappenschirm für die Fortgeschrittenen und Nachwuchssportler. Nicht zuletzt der steuerbare Rettungsfallschirm BE-8 und die Rettungsfallschirme für die Segel- und Motorflieger.
Bild 1 –Internationales Messediplom für den RL-10. Er wurde auch im Export vertrieben.
Bild 2 – Der Rundkappenleistungsschirm RL-8 für die Nachwuchsschulung im Leistungssport.
Bild 3 – Der RE-5, Rettungsschirm für Segel und Motorflieger. Die hier gezeigte Serie 3 mit nur 10 cm dicken Verpackungssack, einem Hilfschirm,
aber ohne Verzögerungssack. Neu war hier auch die neue Legeweise der Kappe, um die sehr flache Form zu erhalten.
(Bildquellen:Bild 1 Fliegerrevue 1´1980, Bild 2 Urania Universum Band 22, Bild 3 Fliegerrevue 6´1980)
Wieder zum Beginn des Jahres 1979 tagte die FAI-Fallschirmsportkommission und der Niederländische Fallschirmsportverband hatte dazu nach Papendahl, in der Nähe von Arnheim eingeladen. 29 Delegierte waren vertreten, erstmals eine Abordnung aus China. In recht angenehmer Atmosphäre und besten Arbeitsbedingungen konnte Horst Brändel die Tagung leiten. Alle Unterkommissionen hatten erfolgreich gearbeitet und legten ihre Berichte vor. Zur Auswertung der Weltmeisterschaft in Zagreb führten die jugoslawischen Delegierten einen Dokumentarfilm vor, der mit Beifall begleitet wurde. Die bulgarischen Vertreter berichteten über ihre Vorbereitungen für die WM 1980 in Kasanlik. Das Reglement sollte bestehen bleiben, aber die Zielscheibe von 10 auf 5 Zentimeter im Durchmesser verkleinert werden. Alle waren dafür, die Machbarkeit sollte bei den Wettkämpfen des kommenden Jahres erprobt werden. Die französischen Vertreter gaben einen ausführlichen Bericht zum Stand der Vorbereitungen der WM im Formationsspringen in Chateauroux. Das Reglement wurde mit wenigen Präzisierungen bestätigt.
Manfred Wuttig erhielt die Berufung zur Mitarbeit in der Unterkommission Code-Sportif und der Kommission Ziel- und Figurenspringen. Der Weltcup-Para-Ski wurde, auf Vorschlag der eigenen Unterkommission, nicht in den Status einer Weltmeisterschaft erhoben. Auf Vorschlag von Horst Brändel, wird sich die CIP zukünftig verstärkt dem Unfallgeschehen zuwenden. Das bisherige CIP-Büro erhielt in geheimer Wahl erneut das Vertrauen der Delegierten. Bert Wijnands, als rühriger Gastgeber, sorgte nicht nur für ausgiebige Diskussionsrunden im Hotel, zum Schluss der Tagung waren alle Delegierten in das Museum in Arnheim eingeladen. Unter Darstellung vieler Ereignisse der niederländischen Seefahrtgeschichte, war eine große Abteilung den Luftlandungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg gewidmet.
Den erfolgreichen Auswahlkaderkreis des Vorjahres verlassen Jutta Irmscher, die ihre Laufbahn im Fallschirmsport beendet hatte. Dazu, oder zumindest vorübergehend, Sonja Schneider und Carola Wiesner, die ein Baby erwarteten. Auch Rainer Wilde entschied sich mit 31 Jahren für den Abschied, er wird als Nachwuchstrainer beim FSC-Oppin tätig werden und zudem ein Sportstudium an der DHFK aufnehmen.
Bild 4 – Neuer Mitarbeiter in der Unterkommission Code Sportif der CIP wurde Manfred Wuttig.
Bild 5 – Abschied vom aktiven Geschehen nahm Rainer Wilde vom FSK der GST.
Bild 6 – Jutta Irmscher, seit 1968 fester Kader in der Nationalmannschaft, beendet ebenfalls ihre aktive Karriere.
Bild 7 / 8 – Eine Babypause machten hingegen Carola Wiesner vom SC Dynamo und Sonja Schneider vom FSK.
(Bildquellen: Bild 4/6/8 Gerd Wetteborn privat, Bild 5/7 Laurie Sams privat)
Im Mai wurde der DDR-offene Wettkampf in Magdeburg, mit 75 Teilnehmern veranstaltet. Das Zielspringen war in eine Rundkappen- und in eine Gleiterwertung unterteilt. Mit etwas Überraschung erreichte Ullrich Marotzke aus Magdeburg, mit seinem UT-15, den ersten Platz. Ihm reichten 0,02m Zielabweichung, um Ronald Eilenstein mit 0,04 m aus der Gleiterwertung, zu besiegen. Erfreulich die Leistungen der Nachwuchskader, die erst kurzzeitig den RL-10 nutzten. Beim Nachwuchs der Frauen, alle noch mit Rundkappenfallschirmen ausgerüstet, siegte Cornelia Hasmer aus Magdeburg. Das Figurenspringen fiel den Wetterunbilden zum Opfer.
Mit schon etwas Tradition behaftet wurde der internationale Wettkampf in Halle-Oppin, unter der Beteiligung von 36 Männern und 22 Frauen, ausgetragen. Die Gastmannschaften aus Polen, Bulgarien, Rumänien, Frankreich, Dänemark und natürlich auch aus der DDR, wollten ihre neu aufgestellten Sportler im Wettkampf testen.
Das Zielspringen gewann die Bulgarin Jordanka Simeonova mit 0,13 m, vor Irina Walkhoff. Das Figurenspringen war dann wieder eine klare Sache für Irina Walkhoff mit 7,37 Sekunden, vor Barbara Buchholz mit 7,50 Sekunden. Die beiden Platzierungen reichten Irina Walkhoff auch zum Gesamtsieg. Die nachrückenden Cornelia Fischer und Bettina Damer, vom SV Dynamo, sowie Petra Hempel vom FSK Oppin, konnten noch nicht im vorderen Feld landen, gewannen aber mit Irina Walkhoff und Barbara Buchholz im Team, das Gruppenspringen und die Gesamtwertung. Bei den Männern gewann Rainer Wilde, der nochmals in die Bresche gesprungen war, mit zehn Nullsprüngen, vor Bernd Wiesner mit 0,02 m und Roland Podbiel mit 0,04 m. Das Figurenspringen war mit 6,50 Sekunden, ein Sieg von Reinhard Seyda, gefolgt von Andreas Partsch mit 6,61 Sekunden und Bernd Wiesner mit 6,65 Sekunden.
Impressionen aus Halle-Oppin
Bild 10 – Der Austausch von Wimpeln vor Beginn der Veranstaltung.
Bild 11 – Ein französischer Fallschirmsportler mit seinem PARA-FOIL bei der Ziellandung.
Bild 12 – Andreas Partsch mit seinem RL-10.
Bild 13 – Eigentlich vom Leistungssport zurückgetreten und nur für einen verletzten Klubsportler angetreten,
gewann Rainer Wilde das Zielspringen der Herren mit 10x „Null“ in Folge.
(Bildquellen: Fliegerrevue 8´1979)
Diese Ergebnisse bedeuteten internationales Spitzenniveau. Im Gruppenspringen mussten die DDR-Männer den französischen und bulgarischen Sportlern den Vortritt lassen. In der Gesamtwertung lagen Bernd Wiesner, Reinhard Seyda und Gerd Harzbecker wieder klar vorn.
In Berlin veranstaltete die FDJ ein Nationales Jugendfestival mit einer Großdemonstration, unter Beteiligung ausländischer Vertretungen. Am Rande von Berlin, im brandenburgischen Rüdnitz, wurde von der GST eine Flugschau organisiert und viele der Jugendlichen wurden mit Bussen auf die grüne Wiese gefahren. Die Fallschirmspringer waren mit Sprüngen aus dem Looping, Springerschlepp, Turnen an den Ringen, Freifallformationen, Viermann-Kappenformation und Massensprüngen dabei.
Impressionen vom Pfingsttreffen der Jugend
Bild 14/15/16/17 – Die Fallschirmspringer waren wieder fester Bestandteil der Großflugschau der GST.
(Bildquellen: Bild 14/15/16 Fliegerrevue 12´1979, Bild 17 Fliegerrevue unbekannt)
Beim DDR-offenen Wettkampf in Gera wurden 59 Teilnehmer begrüßt. Auch hier erfolgte die Wertung für Rundkappen- und Gleiterfallschirme getrennt. Beim Wettkampf konnten 24 Sportler die Qualifikation zur Teilnahme an der DDR-Meisterschaft erreichen. Die Zielsprünge wurden mit der elektronischen Zielmessanlage, von Franz Jentsch, störungsfrei bewertet. Bei den Rundkappen siegte Heidrun Behr aus Karl-Marx-Stadt und Jürgen Walter aus Magdeburg. Heike Glaw war die erfolgreichste Gleiterspringerin mit 0,01 m, vor Sabine Füßel mit 0,03 m, beide vom SV- Dynamo. Bei den Männern dominierten die Komplexwettkämpfer Karl-Heinz Gläser mit 0,04 m, gefolgt von Peter Schmutzler und Claus Schneider.
Die erste Riege der Männer war zum Süd-Ost-Para-Cup nach Graz gereist und traf dort auf 76 Teilnehmer, die in 19 Vierermannschaften aus Österreich, Holland, der BRD und der DDR, formiert waren. Auf dem Programm standen drei Figurensprünge und zehn Gruppensprünge, die zugleich als Einzelsprünge gewertet wurden. Nach den zehn Runden lagen Bernd Wiesner und Christian Stübler / BRD mit jeweils 0,01 m an der Spitze. Christian Stübler gewann schließlich das Stechen. Dritter wurde Hans-Walter Grenz und Andreas Partsch. Mit dieser Folge gewann die DDR das Gruppenspringen souverän. Auch das Figurenspringen war ein Erfolg für das DDR-Team. Bernd Wiesner schaffte im Durchschnitt 6,72 Sekunden, Reinhard Seyda 6,77 Sekunden und Hans-Walter Grenz 7,44 Sekunden. Der Pokal wurde Bernd Wiesner verliehen. Zum Abschluss des sehr gut organisierten Wettkampfes zeigten die vier DDR-Sportler, plus Trainer Karl-Heinz Wolf, eine Fünfmann-Kappenformation.
Eine zweite Mannschaft des SV Dynamo beteiligte sich an einem Pokalspringen in Sofia. Mit dem ersten Platz im Figurenspringen und dem dritten Rang im Zielspringen war Peter Gläser am erfolgreichsten. Auch im Gruppenspringen und der Gesamtwertung konnte die Dynamo-Vertretung überzeugen und erhielt dafür den ausgeschriebenen Pokal.
Gleich im Anschluss wurde die SKDA-Meisterschaft, ein Wettbewerb für Militärangehörige, in Kondofrei / Bulgarien ausgetragen. Es beteiligten sich sieben Mannschaften, darunter eine Vertretung aus dem Irak. Die Dynamo-Sportler dominierten eindeutig und erzielten fünf Medaillen. Reinhard Seyda siegte im Figurenspringen und in der Gesamtwertung. Im Einzelzielspringen konnte ein Dreifacherfolg durch Hans-Walter Grenz, Reinhard Seyda und Jörg Herre erzielt werden.
Der nun schon 9. Komplexwettkampf führte die 32 Teilnehmer, aus sechs Ländern, nach Kiew, der Landeshauptstadt der Ukraine. Der Flugplatz, am Rande eines großen Sportkomplexes, bot ausgezeichnete Wettkampfbedingungen. Die GST-Sportler errangen durch Karl-Heinz Gläser eine Silbermedaille im Geländelauf und eine Bronzemedaille im Einzelzielspringen durch Peter Schmutzler. Das Leistungsniveau hatte sich in letzter Zeit in dieser Wettkampfart beträchtlich gesteigert und die DDR-Mannschaft hatte sichtliche Mühe dieser Entwicklung zu folgen.
Bild 17 – Der erfolgreichste Wettkämpfer der DDR beim 9. Komplexwettkampf der sozialistischen Länder
war Karl-Heinz Gläser mit seinem 2. Platz im Geländelauf und 8. Rang in der Gesamtwertung.
Bild 18 – In der Gesamtwertung gewann die Mannschaft der CSSR vor der UdSSR und Polen.
Bild 19 – Peter Schmutzler konnte sich im Einzelzielspringen die Bronzemedaille sichern.
(Bildquellen: Bild 17/18 Fliegerrevue 10´1979, Bild 19 Fliegerrevue 11´1978)
Die 14. Deutsche-Meisterschaft der DDR wurde auf dem neu erbauten Flugplatz Jahnsdorf, einige Kilometer westlich von Karl-Marx-Stadt, ausgetragen. 51 Sportler, darunter leider nur 12 Frauen, hatten sich qualifiziert. Bei den Männern fehlten einige Dynamo-Sportler, die zeitgleich bei den SKDA-Meisterschaften, gestartet waren. Auch diese Meisterschaft war wieder gut organisiert, aber leider durch Wetterunbilden beeinträchtigt. Trotzdem gelang es, durch eine flexible Wettkampfführung, alle Wertung zu erreichen.
Im Zielspringen siegten die Dynamo-Sportlerinnen Irina Walkhoff, vor Elme Schütze und Barbara Buchholz. Bei den Männern der Komplexwettkämpfer Peter Schmutzler, vor Andreas Müller vom FSK Oppin und Peter Krug aus Magdeburg. Das Zielspringen gestaltete sich völlig anders als erwartet, Bis zum 7. Durchgang lagen Peter Schmutzler und Andreas Partsch, mit jeweils 0,00 m, an der Spitze des Feldes, dann erwischte Andreas Partsch eine heftige Böe im Zielanflug und er musste im Sand landen. Peter Schmutzler hielt bis zur Runde zehn durch und wird Meister der DDR. Auch bei den Frauen ein ähnliches Bild, Petra Hempel führte bis zur Runde acht und musste dann ihre Hoffnungen im Wind begraben.
Das Figurenspringen der Frauen endet mit dem erneuten Sieg von Irina Walkhoff, dann folgen Barbara Buchholz und Petra Hempel. In gleicher Reihenfolge wurde auch die Gesamtwertung entschieden. Beim Figurenspringen der Männer wurde Andreas Partsch Meister der DDR, gefolgt von Gerd Harzbecker und Roland Podbiel. In der Gesamtwertung gewann Andreas Müller, gefolgt von Roland Podbiel und Michael Müller aus Karl-Marx-Stadt.
Bild 20 – Trainer Karl-Heinz Wolf verfolgt das Figurenspringen seiner Schützlinge.
Bild 21 – Herausforderung für die Sportler waren die teils heftigen böigen Winde.
Bild 22 – Das begehrte Ziel dieser 14. Deutschen Meisterschaft, die 10cm -Nullscheibe.
Bild 23 – Wie bereits in Gera wurde auch in Jahnsdorf die elektronische Messanlage eingesetzt, auch wenn es noch ein paar Schwierigkeiten gab.
(Bildquellen: Bild 20/21/23 Fliegerrevue 10´1979, Bild 22 privat)
Beim Gruppenspringen gab es, durch das wechselnde Wetter verursacht starke Leistungsschwankungen. Schließlich siegte bei den Frauen die zweite Vertretung des SV-Dynamo und bei den Männern das Team des FSK Oppin. Die Gesamtwertung war wieder ein Sieg der ersten Frauenmannschaft des SV-Dynamo und der Männer des FSK Oppin. In den Bezirkswertung hoben sich die Sportler Ina Behr, Heidrun Behr, Peter Krug und Michael Müller hervor.
Während der Meisterschaft wurde durch medizinisches Personal täglich der Blutdruck und bei den Sprungfolgen der Puls gemessen. Die Untersuchungen waren Bestandteil eines Forschungsprojektes zur Belastungsgestaltung bei Sportlern. Zum Abschluss der Meisterschaft zeigten Rolf Kühnert, Karl-Heinz Müller, Horst Prellwitz, Peter Krug, Michael Müller und Jürgen Walter, einen perfekt geflogenen Sechserstern im freien Fall.
Bild 23 – Irina Walkhoff, Einzelsiegerin in allen Disziplinen, bei der täglichen Blutdruckmessung.
Bild 24 – Auf Grund der Wetterlage musste mehreren Springer beim Anflug abgewunken werden.
Bild 25 – Da am Tage oftmals Gewitter und böiger Wind das Zielspringen unterbrachen, konnten die Sprüngen erst abends durchgeführt werden, teilweise bildete sich da bereit der Bodennebel.
Bild 26/27 – Mit nur insgesamt 7 cm Abweichung in 10 Durchgänge sicherte sich der Komplexwettkämpfer Peter Schmutzler den Sieg im Einzelzielspringen, ganz rechts ist er im Anflug zu sehen.
(Bildquellen: Fliegerrevue 10´1979)
Der Wettkampf der sozialistischen Länder wurde aus Anlass des 60. Jahrestages des örtlichen Aeroclubs in Poznan ausgetragen. Erneut war eine Mannschaft aus Nord-Korea angereist. Mit einem Empfang beim Oberbürgermeister und einer Flugschau am Eröffnungstag wurden die Mannschaften begrüßt. Im Fallschirmsportprogramm zeigte die DDR-Vertretung erstmals eine Sechser-Kappenformation.
Die DDR-Sportler errangen sechs Medaillen und platzieren sich hinter der dominierenden UdSSR-Mannschaft. Den einzigen DDR-Sieg sichert sich Elme Schütze im Einzelzielspringen. Als jüngste Sportlerin im DDR-Aufgebot, verwies sie die erfahrene Walentina Zakoretzkaja, mit ihren mehr als 7000 Sprüngen, auf Rang zwei. Außerdem stellte sie mit 11 Nulllandungen, bei elektronischer Messung, einen neuen DDR-Rekord auf. Beide Mannschaftsteile gewannen die Silbermedaillen in der Gesamtwertung.
Bild 28 – Die Vertretung der Deutschen Demokratischen Republik.
Bild 29 – Elme Schütze gewann das Einzelzielspringen, Irina Walkhoff errang Platz 3.
Bild 30 – Bettina Damer vom SC Dynamo (im Vordergrund) startete in Poznan noch außer Konkurrenz.
Bild 31 – Schausprünge für die Zuschauer gehörten vor und nach dem Wettkampf zum Programm.
Hier zeigten DDR-Sportler einen 6er-Stapel und errangen damit eine DDR-Bestleistung.
(Bildquellen: Fliegerrevue 11´1979)
Der SV Dynamo veranstaltete in Eilenburg einen internationalen Klubvergleich mit der Beteiligung von Mannschaften aus der CSSR, Bulgarien und Polen. Mit Verzicht auf eine getrennte Wertung, gewannen Irina Walkhoff und Joseph Pavlata aus der CSSR, das Zielspringen. Beide hatten nach den regulären sechs Durchgängen 0,00 m Zielabweichung und auch bei weiteren vier Sprüngen im Stechen gab es keine Veränderung. Bernd Wiesner siegte im Figurenspringen und war damit auch in der Gesamtwertung erfolgreich.
Der SV Dynamo verfolgte die Nachwuchsförderung weiter hartnäckig und veranstaltete auch die 2. Meisterschaft der Jugend und Junioren in Eilenburg. Es konnten 52 Teilnehmer begrüßt werden. Andreas Müller vom FSK Oppin gewinnt das Figurenspringen und vom gleichen Klub, Mathias Sterzel das Einzelzielspringen. Jens-Uwe Lasotta vom SV Dynamo erreichte den Sieg in der Gesamtwertung. Bei den Juniorinnen war Heike Glaw vom SV Dynamo die erfolgreichste Sportlerin und gewann nach dem Sieg im Figurenspringen und dem zweiten Platz im Zielspringen, die Gesamtwertung.
Der Wanderpokal der Zeitschrift „Flieger-Revue“, wurde 1979 für die Fallschirmsportler vergeben. Sieger wurden bei den Frauen Heidrun Behr aus Karl-Marx-Stadt, vor Christiane Winter aus Gera und Ina Behr. Bei den Männern siegten die Magdeburger Jürgen Walter, vor Peter Krug und Ulrich Marotzke. Die Sportler der beiden Sportklubs waren in dieser Wertung ausgeschlossen.
Bild 32 – DDR-Juniorenmeister im Zielspringen wurde Mathias Sterzel vom FSK der GST.
Bild 33 – Bester Nachwuchs-Figurenspringer wurde der Dynamosportler Jens-Uwe Lasotta.
Bild 34 – Das sind die bestplatzierten Fallschirmspringer beim Kampf um den Fliegerrevue-Pokal 1979.
Bei den Frauen siegte Heidrun Behr (Bildmitte) vor Christiane Winter (links) und Ina Behr.
Sieger bei den Herren wurde Jürgen Walter (hinten rechts) vor Peter Krug (Bildmitte) und Ulrich Marotzke.
(Bildquellen: Bild 32 unbekannt, Bild 33 Fliegerrevue 12´1981, Bild 34 Fliegerrevue 1´1980)
Die 3. Weltmeisterschaft im Formationsspringen wurde im französischen Chateauroux ausgetragen. 19 Länder beteiligen sich in der Viermann-Formation und 11 in der Achtmann-Formation. Die UdSSR war als Beobachter vertreten. Alle Absetzflüge erfolgten mit Flugzeugen des Typ Noratlas, dessen Militärpiloten recht sportlich bei der Sache waren.
Bei den Viermann-Formationen siegten nach den zehn Runden erneut die Kanadier, gefolgt von England und Australien. Zur Überraschung aller Teilnehmer landete die Mannschaft aus China auf dem vierten Rang, noch vor den USA. Die Achtmann-Formation war dann ein klarer Sieg der USA, vor Kanada und Frankreich. Frankreich als Gastgeber war froh, wenigstens eine Bronzemedaille im Land behalten zu können. Auch hier schaffte es China wieder auf Rang vier. Die USA und China waren auch die einzigen Mannschaften, die bei einem der zehn Durchgänge, gleich neun Sequenzen fliegen konnten. Gesamtsieger wurden die Mannschaften aus Kanada, vor den USA und England. Bei vielen Mannschaften erfolgte der Sportlereinsatz in beiden Wettbewerben.
Die WM hatte ein sehr gutes Organisationsniveau und durch die großen Absetzflugzeuge einen zügigen Verlauf. Horst Brändel hatte, mit den Repräsentanten der Stadt und des französischen Fallschirmverbandes, die Eröffnung und Siegerehrung vorgenommen. Er musste immer wieder Fragen beantworten, warum die DDR im Formationsspringen nicht aktiv ist. Beim Empfang des Oberbürgermeisters für die Mannschaftsleiter gab es einen sehr unangenehmen Zwischenfall. Einer hatte im prunkvollen Treppenaufgang eine Stinkbombe gezündet und Horst Brändel musste sich ganz offiziell im Namen der CIP entschuldigen.