15. Das Fass läuft über (Teil 1 - 1983)
Und wieder gab es eine große Auszeichnungsrunde für die erfolgreichen Fallschirmsportler durch die GST, dem SV Dynamo und auf staatlicher Ebene.
Hauptschiedsrichter Dieter Dastig setzte in Halle-Oppin seine jährliche Schulung der Schiedsrichter fort. Die Einweisung in die neuen Bewertungsrichtlinien der FAI und das Training an den Monitoren waren die wichtigsten Inhaltspunkte. Es gelang immer mehr, einen hochqualifizierten Schiedsrichterstamm zu formieren.
Die Ausbildungstätigkeit an der Fallschirmsprungschule konzentrierte sich zunehmend auf die Sprungausbildung der zukünftigen Fallschirmjäger. Jeder der Bewerber nahm an ein bis zwei einwöchigen Durchgängen teil. Im neuen Ausbildungsprogramm waren mindestens 12 Fallschirmsprünge vorgesehen. Das Ausbilderteam der Schule hatte inzwischen Ralf Brede verstärkt. Nahezu alle Gruppen wurden von ihren örtlichen Fallschirmsprunglehrern begleitet. Zu den aktivsten Lehrern der achtziger Jahre gehörten Alexander Zapfe, Karl-Heinz Marx, Peter Dank, Dieter Harke, Detlef Mohr, Heinz Müller, Franz Jentsch, Dietmar Weber, Karl-Heinz Dopp, Hans-Jürgen Schliffke, Karl Steiner, Heidrun Hoppe, Dr. Peter Langenhahn, Arno Salzwedel, Hartmut Beutler, Dr. H. Sommerfeld, Siegfried Schöcke, Hanno Günter, Sigrid Bieberle, Thomas Funke, Andreas Sterzel, Klaus- Dieter Scheel, Karl-Heinz Marx und Rüdiger Schulz.
Ein Dokumentarfilm über die Fallschirmsprungausbildung „Es ist nicht nur der Sprung“ erlebte in Neustadt-Glewe, wo er auch gedreht wurde, seine Uraufführung. Zu den Hauptdarstellern gehörten die örtlichen Fallschirmsprunglehrer Hartmut Beutler, Rüdiger Schulz, Karl-Heinz Dopp und Kurt Abramowski. Die Fachexperten Lothar Garus und Bernd Ludewig standen dem Aufnahmeteam zur Seite.
Impressionen zum Dokumentarfilm „Es ist nicht nur der Sprung“
Bild 1 – Gruppenbild der Protagonisten,
Bild 2 – ein Bewerber der Laufbahn Fallschirmjäger aus Neustadt-Glewe,
Video 1 – Sprungausbildung
(Bild- und Videoquellen: Bild 1 unbekannt, Bild 2 & Video 1 „Es ist nicht nur der Sprung“)
Die FAI-Fallschirmsportkommission tagte 1983 im Sportzentrum von Kopenhagen und 28 Ländervertreter waren nach Dänemark gekommen.
Viel Anerkennung bekamen die Veranstalter der klassischen Weltmeisterschaften 1982 aus der ČSSR. Die Videobewertung des Figurenspringens wurde festgeschrieben, wobei einige Präzisierungen im Bewertungssystem erfolgten. Auch die Einführung der 5-Zentimeter-Zielscheibe hatte sich bewährt. Die Ausrichtung der nächsten WM 1984 wurde dem Französischen Fallschirmsportverband übertragen. Für 1986 gab es Interesse aus der UdSSR und der Türkei.
In einer harten Auseinandersetzung wurde die WM im Formationsspringen nach Südafrika vergeben, das als einziger Bewerber ein Angebot vorgelegt hatte. Für alle Länder, die wegen der damaligen Apartheidpolitik in Südafrika nicht teilnehmen wollten oder konnten, bot Kanada einen Weltpokal als Gegenstück an.
Bei den Wahlen der CIP trat Horst Brändel nicht mehr an und sein bisheriger Stellvertreter, Uwe Beckmann, erhielt die Wahl zum neuen Präsidenten. Den Platz als Vize nahm Richard Bennett aus Kanada ein und V. Beric aus Jugoslawien wurde zum 2. Vizepräsident gewählt. Der Rücktritt von Horst Brändel hatte mehrere Gründe. Mit der Vergabe der Weltmeisterschaft nach Südafrika wäre eine sehr schwierige Situation, bezüglich der Teilnahme als CIP-Präsident entstanden. Es galt als sicher, dass die zuständigen DDR-Instanzen keine Genehmigung erteilt hätten. Ein weiterer Grund waren die wortstarken Bemühungen von Uwe Beckmann, den Fallschirmsport in das olympische Programm zu führen. Die DDR wäre, wegen der recht guten Medaillenbilanz im Fallschirmsport, daran interessiert gewesen, aber eine realistische Analyse sah dafür keine Chancen. Die FAI war einfach nicht finanzstark genug für ein derartiges Projekt. Zudem fehlte ihr die sportpolitische Lobby im IOC und die Unterstützung von Wirtschaftssponsoren. Uwe Beckmann ließ von seinen Ideen nicht ab und trommelte weiter in dieser Richtung. Und es kam noch hinzu, dass Horst Brändel das Amt des Präsidenten, immerhin sieben Jahre, plus einiger Jahre als Vize hinter sich hatte. Der Tradition der FAI folgend wurde er, auf Vorschlag des neuen Präsidenten, einstimmig als Ehrenpräsident der CIP gewählt.
Impressionen der Tagung der FAI-Fallschirmsportkommission
Bild 3 – Der Vorstand mit den Präsidenten Horst Brändel, seinem Dolmetscher Dr. Koblischke, dem 1. Vorsitzenden Uwe Beckmann und dem 2. Vorsitzenden Charles Shea-Simonds, (v.l.n.r.)
Bild 4 – heftige Diskussion bzgl. der Südafrika-Frage mit Bert Wijnands in der Mitte, links neben ihm Uwe Beckmann und Buzz Bennet und rechts Horst Brändel.
(Bildquellen: Sportparachutist (NL) April´1983)
Die amtierende Weltmeisterin Irina Walkhoff hatte etwas überraschend ihren Rücktritt aus dem aktiven Leistungssport erklärt. Irina war mit ihren sechs Weltmeistertiteln, dem Gewinn vieler internationaler Wettkämpfe und Deutscher Meisterschaften, die bisher erfolgreichste deutsche Fallschirmsportlerin. Barbara Harzbecker fiel durch Geburt ihres Sohnes, zumindest zeitweilig aus. Sozusagen zur Familienzusammenführung wechselte Gerd Harzbecker vom FSC-Oppin zum SC Dynamo nach Eilenburg. Den Nachwuchsbereich des SC Dynamo verstärkten Jens-Uwe Lasotta, Axel Lukas, Kerstin Steinmeier, Arif Beyreuther, Kjeld Wild, Rico Neugebauer, Katrin Müller, Andrea Dunsch und Michaela Bunge. Die Nachwuchstrainer, um Franz Täubrecht und Ludwig Strauß, hatten wieder neue Hoffnungsträger um sich versammelt.
Bild 5 – Irina Walkhoff, mehrfache Weltmeisterin, hier zu Gast in der Sendung „Portrait am Telefon“.
Bild 6 – Die „neue Mama“ Barbara Harzbecker.
Bild 7 – Der Nachwuchsbereich des SC Dynamo – (v.l.n.r.) obere Reihe Kjeld Wild (+), Andreas Hampel, Arif Beyreuter,
Torsten Hofmeister, Axel Lukas (+), Wolfgang Rodewald, Birgit Enke (+), Kerstin Steinmeier, Daniela Baum und Grit Brau.
(Bildquellen: Bild 5 Broschüre `30 Jahre SV Dynamo´, Bild 6 Fliegerrevue 09´1989, Bild 7 Kerstin Gärtner)
Beim FSC-Oppin hatte sich die Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendsportschule Halle vertieft und es wurde sogar eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Demnach konnte der FSC an Auswahlverfahren teilnehmen und geeignete Jugendliche für das Fallschirmspringen gewinnen. So waren bereits Ronald Eilenstein und Andreas Müller als ehemalige Wasserspringer für den Fallschirm-Leistungssport ausgewählt worden. Ein neues Auswahlprojekt konzentrierte sich auf Sportler im Alter von 14 Jahren, die über hohe konditionelle und koordinative Fähigkeiten sowie sportliche Fertigkeiten verfügten. Besonders waren Sportler aus den Bereichen Wasserspringen und Turnen gefragt. Eine Sondergenehmigung ermöglichte die Fallschirmsprungausbildung dieser Nachwuchskader, unter strenger medizinischer und psychologischer Kontrolle. Diese Nachwuchsförderung ermöglichte die Herausbildung von Leistungsfaktoren in der dafür noch günstigen Altersgruppe und war bis dahin einmalig im internationalen Fallschirmsport. Sogar eine Havarie, mit Öffnung des Rettungsfallschirms, konnte von einem der jungen Sportler gemeistert werden. Ingo Kamm, Gabriele Bauer, Dennis Bär, Sybille Schwab und Katja Sperschneider waren die ersten Nachwuchskader dieser Altersgruppe. Unter Verantwortung von Andreas Glasow und Rainer Wilde absolvierten sie die Sprungausbildung und erreichten einen schnellen Leistungsaufstieg. Weitere Sportler folgten diesem Weg, so der erst vierzehnjährige Sören Weinberg.
Die Fallschirmspringer aus Karl-Marx-Stadt und Dresden nutzten ein Angebot der Fliegerschule Jahnsdorf zu einem 14 Tage-Lehrgang. Bei bestem Wetter und viel Eifer konnten über 2000 Sprünge absolviert werden. Auch in Neustadt-Glewe ging es zur Sache und der nördliche Bereich erhielt neue Impulse. Die Thüringer Fallschirmspringer trafen sich auf dem Flugplatz Gera und konnten 1390 Sprünge in der Ausbildung absolvieren.
Bild 8 – Sybille Schwab als „Werbemodel“ für den Fallschirmsport in der GST.
Bild 9 – Gabriele Bauer später im Jahr bei der DDR-Meisterschaft in Halle-Oppin.
(Bildquellen: Bild 8 GST-Werbeplakat, Bild 9 Fliegerrevue 10´1983)
Nachdem der Pfingstwettkampf in Großrückerswalde, vom Winde verweht, nicht gewertet werden konnte, hatten sich 45 Nachwuchssportler zu einem DDR-offenen Wettkampf in Halle-Oppin versammelt. Im Figurenspringen siegte Sybille Schwab vom FSC, gefolgt von Ina Behr aus Karl-Marx-Stadt. Bei den Männern dominierte Arif Beyreuther vor Kjeld Wild und Rico Neugebauer, alles Nachwuchsspringer des SV Dynamo. Das Zielspringen, etwas vom Wetter gebeutelt, endete mit dem Sieg von Gabriele Bauer, gefolgt von Michaela Bunge und Ina Behr. Als bester Zielspringer erwies sich Kjeld Wild vor Gunter Ebermann aus Leipzig und Arif Beyreuther.
Der Wettkampf der sozialistischen Länder wurde erstmals auf dem neuen GST-Flugplatz Suhl-Goldlauter ausgetragen. Das Gelände, hoch über der Stadt Suhl gelegen, war auf einer Mülldeponie aufgeschüttet worden. Der Flugplatz hatte ein imposantes Panorama, mit dem Blick auf die Stadt und die Thüringer Berge. Eine große Flugzeughalle sowie verschiedene Sozialgebäude sorgten für optimale Bedingungen bei Wettkampfveranstaltungen. Zum Wettkampf hatten sich die traditionellen Mannschaften, dazu eine Vertretung aus Kuba und aus Nordkorea, eingefunden. Die Republik Mozambique war mit einer ganz jungen Mannschaft vertreten, die außer Konkurrenz teilnahm. Insgesamt waren 152 Sportler, darunter eine Nachwuchsmannschaft der DDR, am Start. Zur Auswahl der DDR gehörten Cornelia Fischer, Bettina Damer, Sonja Schneider, Heike Glaw und Elme Schütze sowie Bernd Wiesner, Gerd Harzbecker, Ronald Eilenstein, Klaus-Jürgen Böhme und Andreas Müller. Organisationsleiter Horst Brändel, Wettkampfleiter Dieter Strüber und Hauptschiedsrichter Dieter Dastig, hatten alles gut vorbereitet und die Tage im Thüringer Wald wurden mit einer großen Flugveranstaltung eröffnet. Alles, was der Luftsport der DDR zu bieten hatte, zeigte sein Können am wolkenlosen Himmel. Der Wettkampf begann mit dem Figurenspringen. Nach den neuen Regeln der FAI, waren nur noch drei Durchgänge im Programm und zudem sollten die härteren Bewertungsrichtlinien zur Anwendung gelangen. Die internationalen Schiedsrichter, an ihren acht Monitoren, setzten das auch buchstabengenau um. Mancher Sportler fiel nach dem zweimaligen Durchlauf seines Sprunges aus allen Wolken, kaum einer kam ohne Bestrafung davon. Bei den Frauen siegten gleich drei Sportlerinnen der UdSSR. Bei den Männern siegte Wladimir Butschnew aus der UdSSR mit 7,80 s, vor Gerd Harzbecker mit 8,29 s und Pal Mengyan aus Ungarn mit 8,34 s. Andreas Müller belegte den vierten Rang.
Im Einzelzielspringen ging alles gut los und dann kamen die Gewitter. Die Rückseite der Front lies den Wind nicht zur Ruhe kommen und erzwang nur vier reguläre Durchgänge, anstatt der sechs geplanten Runden. Zur Freude der Gastgeber siegte Cornelia Fischer mit 0,03m, vor Bettina Damer mit 0,04 m und Tinka Dinewa aus Bulgarien mit 0,05 m. Bei den Männern war Iwan Dimitrow aus Bulgarien mit 0,00 m erfolgreich. Zweiter wurde Wladimir Butschnew aus der UdSSR mit 0,01 m und ihm folgten Bernd Wiesner und Roland Eilenstein mit jeweils 0,02 m.
Auch im Gruppenspringen konnten nur drei Runden in die Wertung gebracht werden. Es siegten bei den Frauen die Mannschaft der UdSSR vor der DDR und Bulgarien. Bei den Männern waren die ČSSR vor der DDR und der UdSSR die Sieger. In der Gesamtwertung der Frauen und Männer waren die Sportler der DDR die erfolgreichsten Mannschaften.
Die in den Nachwuchsmannschaften eingesetzten Sportler, wie Kerstin Steinmeier, hätte mit ihren 8,64 s im Figurenspringen sogar den zweiten Rang erreichen können. Daniela Baum wiederum beendete das Zielspringen mit 0,04 m, die ihr ebenfalls den 2. Rang bei den „Großen“ gebracht hätte. Jens-Uwe Lasotta schließlich wäre mit seinen Resultaten sogar Gesamtsieger geworden.
Impressionen vom internationalen Wettkampf der sozialistischen Länder in Suhl
Bild 10 – Fallschirmsportler vor der Kulisse des Ringbergs mit dem FDGB-Erholungsheim.
Bild 11 – Die windbedingte Wettkampfpause wurde von den Segelfliegern genutzt.
Bild 12 – Videoaufzeichnung während des Figurenspringens, hier gerade nach Abschluss des Komplexes und der Öffnung des Fallschirmes.
Bild 13 – Das Sprunggelände befand sich auf einem Hügel des Segelflugplatzes; der Sand für den Zielkreis war extra angefahren worden.
(Bildquellen: Fliegerrevue 9´1983)
Erstmals wurde ein Drei-Länderwettkampf, mit Mannschaften aus Frankreich, Italien und der DDR, in Halle Oppin ausgetragen. Mit Ausnahme von Ronald Eilenstein, Reinhard Seyda und Andreas Müller, war das Teilnehmerfeld von den aufstrebenden Nachwuchsspringern in allen Mannschaften geprägt. Im Figurenspringen zeigte Kerstin Steinmeier ihre aufsteigende Form und wurde mit 8,4 s die Siegerin, gefolgt von Daniela Baum und Ornella Rosso aus Italien. Bei den Männern war es für Ronald Eilenstein, mit 7,66 s, eine klare Sache. Ihm folgte Jean-Christian Lubbe aus Frankreich und Andreas Müller auf Rang drei.
Im Zielspringen hatte Grit Brau, nach den sechs Runden, 0,06 m gesammelt und verwies mit drei Zentimeter Vorsprung Kerstin Steinmeier auf den zweiten Platz, während Sandra Rizzi aus Italien auf dem dritten Rang folgte. Bei den Männern waren Michael Grumbach, mit 0,02 m, vor Matthias Sterzel, mit 0,04 m und Andreas Dunsch, mit 0,05 m erfolgreiche Nachwuchssportler. Das Gruppenspringen gewannen, bei den Frauen und Männern, jeweils die Mannschaften aus der DDR, genauso in der Gesamtwertung.
Der 7. Süd-Ost-Para-Cup wurde in Graz mit 41 Frauen und 115 Männern aus 15 Ländern, darunter die Nationalmannschaften aus China, Frankreich, Ungarn, der ČSSR und der BRD, ausgetragen. Erstmals nahm auch eine Vertretung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten teil. Die DDR war durch eine Mannschaft des FSC-Oppin vertreten. Der einzige Medaillengewinn gelang Reinhard Seyda im Figurenspringen. Er belegte hinter dem Sieger Siegfried Albrecht, der 6,85s erreichte, mit 7,04 s den zweiten Rang. Auffallend waren die guten Platzierungen der Mannschaften aus China.
Bei der Armee-Meisterschaft in Pecs / Ungarn wurde der 25. Jahrestag der Gründung dieser Sportvereinigung begangen. Am Start waren acht Ländervertretungen, unter ihnen Angola und Syrien. Die Dynamo-Sportler gingen in dieser Wettkampfart zum 13. Mal an den Start und erkämpften fünf Medaillen. Der Sieg in der Gesamtmannschaftswertung und im Zielspringen von Bernd Wiesner, der bei allen sechs Sprüngen jeweils auf dem Nullpunkt landete, waren die besten Ergebnisse. Im Gruppenspringen reichte es zur Silbermedaille und Axel Lukas wurde Dritter im Zielspringen, sowie Gerd Harzbecker in der Gesamtwertung.
Beim 2. Weltpokal der Landesmeister in Ampugnano / Italien waren acht Länder aus vier Kontinenten vertreten. Erstmals erfolgte eine getrennte Wertung für Frauen und Männer. Zudem erfolgte eine Wertung für Junioren. Der Weltpokal wurde für den Gesamtsieg vergeben. Das Weltpokalspringen hatte der rührige Gunoppo Sebastiani, langjähriger Delegierter in der CIP, ins Leben gerufen. Die DDR war durch Cornelia Fischer und Andreas Müller, sowie Daniela Baum und Axel Lukas bei den Junioren präsent. Das Figurenspringen gewannen M. Zhelin aus China, vor Andreas Müller und Axel Lukas. Bei den Frauen Cornelia Fischer, vor Rongrong aus China und Gräzer aus der Schweiz. Im Zielspringen wurde Axel Lukas der Sieger und Andreas Müller landete auf Rang drei. Cornelia Fischer wurde Vierte, vor Daniela Baum. Den Weltpokal gewann Axel Lukas, der zugleich den Pokal in der Juniorenwertung entgegennehmen konnte. Bei den Frauen ging der Pokal nach China und in der Juniorenwertung an Daniela Baum.
Der 13. internationale Komplexwettkampf wurde in Phjong-Jang / Nordkorea zur Austragung gebracht. Zehn Mannschaften waren am Start und die DDR mit einer jungen Vertretung vom FSC-Oppin. Die vier Starter, Olaf Boneß, Jens Fichtmüller, Helmut Becher und Matthias Sterzel, hatten unter Trainer Helmut Schulz hart trainiert, verfügten aber über noch wenig Wettkampferfahrung. Das Kräftemessen begann mit dem Zielspringen und Matthias Sterzel lag gut im Rennen. Nach den sechs Runden hatte er nur 0,04m Abweichung, genau so viel wie der Ungar Pal Horvath. Im vielbeachteten Stechen schaffte er nochmals die Null und wurde zum Sieger erklärt. Im Gruppenspringen reichte es zu keiner vorderen Platzierung, genauso im Schießen wie auch im Geländelauf. Das Freistilschwimmen wurde nochmals zum Höhepunkt. Alle DDR-Starter bewältigen die 100 Meter Strecke in ihrer persönlichen Bestzeit, aber Jens Fichtmüller, der Jüngste im Feld, wurde mit dem Wettkampfrekord Sieger in dieser Disziplin. Die junge DDR-Mannschaft konnte mit diesen Erfolgen wieder ein Achtungszeichen setzen.
Impressionen vom internationalen Komplexwettkampf der sozialistischen Länder in Nordkorea
Bild 14 – Die Goldmedaille im Einzelzielspringen sicherte sich Matthias Sterzel.
Bild 15 – Die Delegation aus der DDR mit Olaf Boneß, Jens Fichtmüller, Delegationsleiter Dr. Hermann Korn,
Helmut Becher und Matthias Sterzel nach dem Gruppenzielspringen.
Bild 16 – Helmut Becher (rechts) gratuliert Jens Fichtmüller zum Sieg in der Schwimmdisziplin.
Bild 17 – Olaf Boneß nach dem anstrengenden 3000m-Lauf sichtlich gezeichnet im Ziel.
Bild 18 – Schiedsrichterarbeit während des Sprungwettkampfes.
(Bildquellen: Fliegerrevue 11´1983)
Die 18. Deutsche Meisterschaft der DDR wurde an der Fallschirmsprungschule Halle-Oppin zur Austragung gebracht. 37 Männer und 20 Frauen hatten sich qualifiziert. Erfreulich war der hohe Anteil von Sportlern aus dem Nachwuchsbereich. Sieger wurden Daniela Baum und Jens-Uwe Lasotta im Zielspringen sowie Sonja Schneider und Reinhard Seyda im Figurenspringen. Die Gesamtwertung sicherten sich, durch ihre ausgeglichenen Leistungen, Gabrielle Bauer und Andreas Müller. In allen Gruppensprungwettbewerben und in der Gesamtmannschaftswertung gingen die Siege an die Sportler des SV Dynamo.
Nach Wolfgang Rieding, Rolf Müller, Rainer Wilde, Lothar Garus, Irina Walkhoff, Sonja Schneider und Barbara Harzbecker erreichte jetzt auch Gerd Harzbecker seinen 4000. Fallschirmsprung. Bernd Wiesner schaffte als erster DDR-Springer die Marke von 5000 Sprüngen.
Messegold in Leipzig erhielt der Flügelfallschirm RL-12/2 des Bekleidungswerkes Seifhennersdorf.
Bild 19/20 – Erster Fallschirmspringer der DDR mit 5000 Sprüngen wurde Bernd Wiesner vom SC Dynamo.
Bild 21/22/23 – Messegold für den RL-12/2 aus Seifhennersdorf, der als „Tornado“ auch ins Ausland exportiert wurde.
(Bildquellen: Bild 19 Heike Glaw, Bild 20 Armeerundschau 6´1984, Bild 21/22/23 unbekannt)
So zwischendurch beteiligten sich Sportler des FSC-Oppin an einem Zielsprungwettbewerb in Pribram / ČSSR. Gabriele Bauer und Matthias Sterzel siegten mit 0,04m und 0,06m Abweichung nach sechs Durchgängen. Beim Pokalwettkampf in Sofia, mit acht Ländervertretungen, gewann Ronald Eilenstein das Zielspringen mit 0,02m, das Figurenspringen mit 7,71 s und damit in der Gesamtwertung den ausgeschriebenen Pokal.
14 Sportler des SV Dynamo beteiligten sich an der Kinder- und Jugendspartakiade in Eilenburg. Mit guten Leistungen präsentierten sich die erst 16 jährige Katrin Müller und Rico Neugebauer.
Bei einem Vergleichsspringen von Militärmannschaften in Eilenburg, waren Mannschaften aus der ČSSR, UdSSR, Polen, Ungarn, Bulgarien und der DDR am Start. Trotz schwierigster Wetterbedingungen konnten alle sechs Durchgänge im Zielspringen durchgezogen werden und gleich vier Springer lagen mit jeweils 0,00 m vorn. Das Wetter ließ nur noch zwei Runden im Stechen zu, das die Vertretung der ČSSR gewann. In der Gesamtmannschaftswertung siegte die Mannschaft des SC Dynamo.
Die Bestenermittlung der Fallschirmjägerbewerber der GST wurde in Neustadt-Glewe, mit 50 Teilnehmern in 10 Bezirksmannschaften veranstaltet. Als Gast war eine Mannschaft der NVA-Fallschirmjäger und -Reservisten vertreten. Sieger wurde die Mannschaft aus Schwerin vor Karl-Marx-Stadt und Halle.
Impressionen von der Bestenermittlung der Fallschirmjägerbewerber in Schwerin
Bild 24 – Die Bestzeit der Sturmbahn schaffte ein Schweriner mit 2:05 Minuten.
Bild 25 – Schiedsrichter achten auf die genaue Ausführung der Klimmzüge. Mit 27 Wiederholungen war ein Bewerber des BAZ Berlin Sieger dieser Disziplin.
Bild 26 – Schulterschlaufe für die Bewerber der Laufbahn Fallschirmjäger der GST.
Bild 27 – Fahren mit dem LKW war ebenfalls Bestandteil des Wettkampfes.
Bild 28 – Der Geländeorientierungsmarsch wurde mit einem Fallschirmsprung in unbekanntes Gelände eröffnet.
(Bildquellen: Bild 24/25/27/28 GST-Werbebroschüre „Fallschirmjäger im Einsatz“ 1984, Bild 26 privat)