5. Erste Siege und Medaillen (1964)

Die Sportler des SV Dynamo hatten sich in Eisenhüttenstadt gut eingerichtet und unter zu professionellen Bedingungen die Trainingsarbeit gestaltet. Nachwuchskader, wie Petra Jeruzel, Inge Kleinjung, Reinhard Seyda und Wolfgang Rieding versteckten das Team. Die GST versuchte über Leistungsvergleiche in Riesa und Schönhagen einen Kaderstamm zu formieren. Es tauchten die Namen von Brigitte Grellmann, Gisela Dietze, Veronika Werk sowie Udo Schulze, Günter See, Hans Marquardt und Hans Burkert auf.

„Neue Gesichter“ im Fallschirmleistungssport der DDR.

Damen wie Petra Jeruzel und Ingeborg Kleinjung wechselten von der GST zum SV Dynamo. Andere GST-Fallschirm-sportler, wie hier stellvertretend Günther See und
Brigitte Grellmann wurden in die Kernmannschaft der GST nominiert.

(Bildquellen: Bild 1 AEROSPORT, Bild 2 Fliegerrevue 04´1970, Bild 3 unbekannt, Bild 4 AEROSPORT)

Im Zentralvorstand der GST hatte ein Führungswechsel stattgefunden. General Staimer, Schwiegersohn von Wilhelm Pieck, ging in den Ruhestand. Heftige Kritik aus der DDR-Führung zur Arbeit der GST und wohl auch etwas Altersstarrsinn waren die Ursachen. General Lohberger übernahm die Führung. Der neue GST-Chef hatte mehr Gefühl für die Belange des Sports und unterstützte besonders die Entwicklung des Fallschirmsports. Im Flugsportbereich wechselte Heinz Schubert in die Funktion eines Stellvertreters für GST-Ausbildung, blieb aber Präsident des Aeroklubs der DDR. Manfred Spenke erhielt die Berufung als Leiter der Abteilung Flugsport. In dieser Zeit hatte der Sport innerhalb der GST noch ein relativ breites Spektrum, viele Wettkämpfe und Veranstaltungen erhielten Unterstützung. Neben den Aktiven waren auch die Familien und Freunde auf den Flugplätzen willkommen. Flugplatzfeste und Lagerfeuer gehörten dazu. Es war die Zeit, als unter Verantwortung von Manfred Spenke, im engen Zusammenwirken mit Horst Brändel, Großflugtage tausende Zuschauer in ihren Bann zogen. Der Fallschirmsport glänzte mit Fahnensprüngen, Stufensprüngen (Vincent Przybycin), Turnen an den Ringen (Hermann Stracke), Loopingsprüngen (Werner Schmidt), Verzögerungssprüngen mit Rauchkörpern und Massensprünge aus meist 3 AN-2 gleichzeitig. Manfred Schmidt versucht sogar in einer Gleiterausrüstung zu fliegen, was haarscharf an einer Katastrophe vorbei ging.

Spektakel an Großflugtagen.
Gezeigt wurden unter anderem Sprünge mit Rauchkörpern, Absprünge aus dem Looping, Massenabsprünge und vieles andere mehr.

(Bildquellen: Bild 1 – 4 AEROSPORT)

Es gab aber auch Sorgen in den Belangen der Sicherheit. Manche Sprungbetrieb war mangelhaft organisiert, die Kontrolle der Ausrüstung der Springer entsprach nicht den Sicherheitsanforderungen und manche Springer war von den gestellten Aufgaben überfordert. Dazu kamen technische Probleme in der Festigkeit und Funktion von Ausrüstungsteilen. Heiße Diskussionen zum Beispiel über den Einsatz des Sprungautomaten KAP-3. Einige Springer wollten ihn nicht mehr benutzen, da mehrfach frühzeitige Auslösungen auftraten, was inmitten einer Figurenfolge nicht ungefährlich war.

Fallschirmsportler des SV Dynamo beim Bestimmen des Absetzpunktes.
Gut zu sehen sind die Öffnungsautomaten KAP-3 an den Seiten der Fallschirme.
Die Automatenleinen sind noch nicht im Flugzeug eingehängt.

(Bildquellen: Bild 1 Fliegerrevue 12´1971, Bild 2 Armeerundschau 11´1966)

Mit den Osterwettkämpfen in Gera, den Pfingstwettkämpfen in Karl-Marx-Stadt und dem Messepokal in Leipzig hatten sich inzwischen traditionsreichen DDR-offene Veranstaltungen etabliert. Bis Ende 1963 waren insgesamt 54 Leistungsabzeichen in Gold, 80 in Silber und 189 in Bronze verliehen worden.

Die neu formierte Auswahlmannschaft der GST nahm ein mehr oder weniger regelmäßiges Training auf. Unter Leitung von Dieter Strüber bildete sich ein Trainerrat, um möglichst kollektiv die Trainingsarbeit zu unterstützen. Probleme bereitete die Verfügbarkeit der Sportler, an jeder Arbeitsstelle musste um eine Vereinbarung für die Arbeitsfreistellung gerungen werden. Das war natürlich auch eine schwierige Situation für die berufliche Qualifizierung des Einzelnen, bis hin zur Entlohnung und Prämienzahlungen.

Eingebunden in diese Vorgänge nahm eine neugebildete Fallschirmsportkommission ihre Tätigkeit auf. Dieter Stüber als Vorsitzender, Horst Brändel als Sekretär, Helga Müller für Presse, Günther Schmidt (Dynamo) für Training Auswahl, Peter Rehberg für Sport und Rolf Müller (NVA) für Ausbildung. Für Dieter Strüber, Absolvent der DHfK, war diese Funktion und die des Vorsitzenden im Trainerrat, der Auftakt für seine langjährige Karriere im Fallschirmsport. Kurze Zeit später übernahm er hauptamtlich die Aufgaben für Fallschirmtechnik im Zentralvorstand der GST und leitete in Doppelfunktion das Training der GST Auswahlmannschaft. Ein Kompromiss, der der damaligen Kaderpolitik geschuldet war. Nützlich war jetzt seine direkte Mitsprache bei den Entwicklungsarbeiten für den neuen Leistungsfallschirm. Er begleitete die in Seifhennersdorf geleiteten Versuche und Prüfungen zur Verlängerung der Lebensdauer von Fallschirmen und den schrittweisen Einsatz von Kunststoffgeweben, wobei die Fangleinenfertigung aus DEDERON den Auftakt bildete.

Mitglieder der Fallschirmsportkommission (von links nach rechts):
Dieter Strüber (Vorsitzender), Helga Müller (Pressearbeit), Peter Rehberg (Sport), Rolf Müller (Ausbildung)

(Bildquellen: Bild 1 AEROSPORT, Bild 2 & 3 unbekannt, Bild 4 Armeerundschau 11´1966)

Auf der Basis einer recht guten Leistungsentwicklung, aber mit noch reichlich Abstand zur internationalen Spitze, beantragte der Aeroklub der DDR die Übertragung der 8. Weltmeisterschaft im Fallschirmsport 1966, mit dem Austragungsort Leipzig. Es war ein sehr gewagter Schritt, da die DDR-Sportler bisher an noch keiner Weltmeisterschaft teilgenommen hatten und bei der Tagung der internationalen Fallschirmsportkommission (CIP) immer nur durch die CSSR vertreten waren. Bevor es zum Antrag kam, hatte Horst Brändel, in Zusammenarbeit mit der DDR-Fallschirmsportkommission, eine Vorlage über die Organisation, die Rahmenbedingungen und finanziellen Aufwendungen erarbeitet. Die beiden Trainer, Dieter Strüber und Günter Schmidt, hatten die Anforderungen für das erforderliche Leistungstraining und erste Prognosen für die WM-Ziele zu formulieren. Das Ministerium der NVA, über deren Haushalt die Finanzierung lief, gab grünes Licht und dazu die Zusicherung über die Bereitstellung von mindestens vier Absetzflugzeugen AN-2, Tanktechnik, Personenbussen, eine Wetterstation und dem dazu erforderlichen Personal. Das staatliche Komitee für Körperkultur und Sport forderte genauere Leistungsprognosen und schließlich gaben die zuständigen staatlichen Stellen, unter Abwägung der sportpolitischen Situation, ihre Zustimmung. Sicherlich waren auch Fäden zwischen der Sicherheitsabteilung des ZK der SED und dem Ministerium für Staatssicherheit gezogen worden.

Zur Frühjahrstagung der CIP 64 wurde der DDR-Antrag, unter Vorsitz von Jaques Istel (USA), beraten und erhielt die Zustimmung. Die CSSR – und UdSSR-Vertretung hatten im Vorfeld dazu Lobbyarbeit geleistet. Gleichzeitig gab es die Zustimmung, die Jahrestagung der CIP 1966 in Leipzig abzuhalten.

Nach mehreren Trainingslagern und Leistungsvergleichen hatte sich langsam ein Kaderstamm herausgebildet. Es war dem Trainerrat jedoch völlig klar, dass neben intensivem Training internationale Wettkampfstabilität erreicht werden musste. Ein erster Wettkampf in der CSSR offenbarte weiter die instabilen Leistungen in allen Bereichen. Für alle Teilnehmer landete überraschend der Chef des Fallschirmsport der UdSSR, Generalleutnant Iwan Lissow, mit einer AN-12 am Wettkampfort Karlovy Vary. Sofort stimmte er dem Anliegen der Sportler zu, einmal aus diesem Flugzeug springen zu dürfen. Dicht gedrängt in der Schar der Begeisterten, Dieter Strüber, Günter Schmidt, Hans Wolf, Franz Täubrecht, Heinz Schaal und Hans-Peter Schmelzer. Auf 5230 m stieg die AN-12 in den Himmel um dann mit 360 km/h die Sportler abzusetzen. In 600 m wurden die Fallschirme geöffnet und die Freude war groß. Das war ein neuer DDR-Rekord, konnte aber wegen der fehlenden Barographen zur Bestätigung der Absprunghöhe als solcher nicht bestätigt werden.

Gleich danach ein Wettkampf mit fast allen osteuropäischen Spitzenmannschaften in Moskau. Die Sportler der UdSSR und CSSR teilten sich erneut die vorderen Plätze, lediglich Heinz Schaal, konnte mit erneut zwei Nullsprüngen, eine Zielsprungdisziplinen gewinnen. Maria Lange schaffte einen 2. Platz, ebenfalls im Zielspringen und es keimte in der DDR-Auswahl langsam wieder ein Hoffnungsschimmer. Dann noch ein internationaler Wettkampf in Schönhagen mit Vertretungen aus Polen, der CSSR und Bulgarien, der mehr dem Training der beteiligten Auswahlkader diente.

Die Mannschaft der DDR kurz vor dem Abflug zum internationalen Wettkampf nach Tuschino bei Moskau.

(Bildquelle AEROSPORT 08´1964)

Im Rahmen der guten Beziehung zum österreichischen Aeroclub war dessen Auswahlmannschaft zum gemeinsamen Training nach Schönhagen angereist. Die Gäste nutzten den französischen Fallschirm EFA 656 und so konnten Vergleiche zum DDR-Schirm RL-3 angestellt werden. Das Training verlief zunächst in allen Disziplinen recht erfolgreich, im Figurenspringen hatten die Österreicher größere Probleme und Rückstände. Zum Entsetzen aller Beteiligten verunglückte die Österreicherin Holle Reinitzer tödlich. Sie benutzte dabei einen DDR-Fallschirm, ohne die Auslösung des Sprungschirmes noch des Rettungsschirms zu betätigen.

Gemeinsames Training der Aeroklubs Österreichs und der DDR 1964 in Schönhagen.

Bild links zeigt den Sportfallschirm der DDR, den RL-3 und das rechts Bild des französischen EFA 656, der von den Gästen gesprungen wurde.
Den freundlichen Umgang verdeutlicht das Bild in der Mitte., 2. Springerin von rechts (stehend) zeigt die tödlich verunglückte Springerin Holle R.

(Bildquellen: Bild 1 AEROSPORT, Bild 2 & 3 AEROSPORT 09´1964)

Die Vorbereitungen auf die Teilnahme an der WM in der Bundesrepublik nahm langsam Formen an. Auf Einladung des deutschen Aeroclubs war der Präsident des Aeroklubs der DDR, Heinz Schubert, Generalsekretär Degenhard Lück und Dieter Strüber, nach Leutkirch gereist. Neben der Besichtigung des WM-Flugplatzgeländes erfolgten Gespräche über den Status der Mannschaftsteilnahme beider deutschen Staaten. Im Kompromiss wurde vereinbart, dass die Mannschaften der DDR unter der Bezeichnung „Deutschland-Ost“ und die der BRD unter „Deutschland-West“ teilnehmen. Alle Sportler können ihre Länderbezeichnung an der Sportkleidung tragen. Es werden generell keine Landesflaggen gehisst und Nationalhymnen gespielt.

Dann ging es endlich los. Mit einem eigenen Kleinbus fuhr die DDR-Delegation nach Leutkirch und wurde dort sehr höflich von den Offiziellen begrüßt. Die ausländischen Mannschaften zeigten meist Aufgeschlossenheit und Freude. Die neun Sportler, Anita Storck, Maria Lange, Birgit Hausdorf, Elli Reimer sowie Lothar Garus, Heinz Schaal, Hans-Peter Schmelzer, Günter Gerhardt und Franz Täubrecht, begleiteten die Trainer Dieter Strüber und Günter Schmidt. Als Delegationsleiter fungierte Degenhard Lück und Mannschaftspilot war Klaus Prodolsky. Als Mannschaftsleiter ausgewiesen, hatte Horst Brändel im Rahmen der eigenen Weltmeisterschaftsvorbereitung 1966 in Leipzig die, sich intensiv mit allen Belangen der Organisation, den Abläufen, den technischen Ausstattungen und der Tätigkeit der CIP vertraut zu machen. Hilfreich waren dabei sehr offene Gespräche mit dem Wettkampfleiter, Oberstleutnant Arnd Heuer und vielen Vertretern der Organisation.

Auf geht es nach Leutkirch in die BRD zur ersten WM-Teilnahme im Fallschirmsport.

Vor dem Mannschaftsbus zu sehen sind (von links nach rechts): Klaus Prodolsky (Pilot), Franz Täubrecht, Heinz Schaal, Lothar Garus,
Günther „Beppo“ Schmidt (Trainer der Herren), Hans-Peter Schmelzer, Günter Gerhardt, Dieter Strüber (Trainer der Damen) und der
Delegationsleiter Degenhardt Lück; vorne kniend sieht man Maria Lange, Elli Reimer, Birgit Hausdorf und Anita Storck.

(Bildquellen: Bild 1 Gerd Wetteborn, Bild  2 & 3  „Sprung ins Zentrum“, Lektüre der GST )

In allen Wettkampfdisziplinen konnten die DDR-Sportler in den vorderen Bereichen mitmischen. In der Gesamteinzelwertungen stiegen Tee Taylor und Richard Fortenberry, beide USA, auf das höchste Treppchen. Als DDR-Beste erreichte Birgit Hausdorf den fünften Platz und Heinz Schaal Platz 11. Als Mannschaftsweltmeister ließen sich die Frauen der USA gefolgt von der DDR-Vertretung, feiern. Die CSSR-Männer wurden Weltmeister und die DDR belegten den vierten Platz. Viel Beifall erhielt Heinz Schaal, der als erster Springer bei einer Weltmeisterschaft gleich zwei Nullsprünge auf die Zielscheibe gebrachte und damit Sieger im Zielspringen aus 1000m wurde. Trotz schwieriger Windbedingungen behielten die DDR-Frauen die Übersicht beim Gruppenspringen und erkämpften in dieser Disziplin ebenfalls den Sieg, dicht gefolgt von den Bulgarinnen. Zudem konnten im Figurenspringen Anita Storck den fünften Platz, Birgit Hausdorf den sechsten und Maria Lange den achten Rang erzielen.

Sieger im Einzelzielspringen aus 1000 m Höhe wurde Heinz Schaal.
Die Damenmannschaft des Aeroklubs der DDR sicherte sich hinter Weltmeister USA den zweiten Platz in der Gesamtwertung
und den Sieg beim Gruppenzielsprung aus 1000 m Höhe.

(Bildquellen: Bild 1 unbekannt,Bild 2  AEROSPORT 10´1964 )

Die meisten Erwartungen bei der ersten Weltmeisterschaftsteilnahme konnten erfüllt werden, Glückwunschtelegramme häuften sich und die Mannschaften wurden bei ihrer Rückkehr gebührend gefeiert. Die internationale Spitze hatte sich verdichtet, neben den CSSR – und UdSSR-Sportlern waren die USA in die Spitze vorgedrungen, die DDR setzte ein deutliches Achtungszeichen. Für viel Aufsehen sorgte der neue US-Fallschirm „Para-Commander“, seine Polöffnung war zum Teil eingezogen und verursachte damit in der Kunststoffkappe höheren Druck. Mehrere kleine Schlitze, gepaart mit größeren, sorgten für wesentlich stärkeren Vortrieb und Drehgeschwindigkeit. Mit dieser Konstruktion, angeblich einem Nebenprodukt aus der Weltraumforschung, leiteten die USA ihre jahrelange Dominanz in der Fallschirmentwicklung ein.

Links der Star der Weltmeisterschaft 1964, der amerikanische Fallschirm „PARACOMMANDER“.
Rechts die Weiterentwicklung aus Seifhennersdorf, der RL-3/2, gesprungen von der Nationalmannschaft der DDR.

(Bildquellen: Bild 1 unbekannt, Bild 2  „Erziehen und Ausbilden“ 01´1967 )

Ansonsten war die Weltmeisterschaft gut organisiert, ein Tagesausflug führte alle Teilnehmer zum Bodensee. Bei der WM konnten nicht alle Durchgänge mit dem vollen Programm gesprungen werden. Bei 170 Aktiven aus 26 Ländern wären über 2000 Sprünge erforderlich gewesen, um die Vorgaben zu erfüllen. Im vorhandenen Zeitrahmen, dem üblichen Wetter in Mitteleuropa und den wenig agilen Absetzflugzeugen DHC-3 „Otter“, eine kaum zu schaffen Aufgabe. Die CIP war zu Schlussfolgerung gezwungen. Ärger gab es mit einigen Almbauern, wohl übermütige Australier hatten ihre Kuhglocken als Souvenir mitgehen lassen. Nach mahnenden Worten und Besinnung trugen die Kühe am nächsten Tag wieder ihren Schmuck. Diesmal freuten sich die Übeltäter über einen großen Käse, als Versöhnung von den Bauern.

Nach der Weltmeisterschaft erhielten alle DDR-Mannschaftsmitglieder staatliche Ehrungen und Auszeichnungen. Bei einem Empfang auf hoher Ebene nutzte Birgit Hausdorf die Gelegenheit und erläuterte dem Chef des Deutschen Turn-und Sportbundes, Manfred Ewald, die Situation im Fallschirmleistungssport der GST, insbesondere die Freistellungsprobleme der Sportler für das Training und die Wettkämpfe. Es kam Bewegung in diese Vorgänge und nach mehreren Verhandlungen konnten fortan die Auswahlkader der GST, wie die Sportler in den olympischen Sportarten, am Leistungssport teilnehmen.

Bis Ende 1964 hatten die DDR-Fallschirmsportler, einschließlich des SV Dynamo, rund 65.000 Sprünge absolviert. 494 Fallschirmsprunglizenzen waren erteilt worden. Neben Anita Storck konnten sich Achim Heiser, Hans Wolf und Heinz Schaal über den tausendsten Sprung freuen (siehe Bild unten).

(Bildquelle: AEROSPORT )

In der GST erfolgte die Einführung von „Tagen der Bereitschaft“, jeweils zum Beginn der Ausbildungs- und Sporttätigkeit im Frühjahr, sollten die technischen Voraussetzungen und die Qualifikation der Fallschirmsprunglehrer einer Kontrolle unterzogen werden.